Seit 2018 entstehen vermehrt Arbeiten, die mit obsolet gewordenen Filmformaten und Kameras aufgenommen sind, wie zb. der Paillard Bolex Reflex und dem 16mm-Format. Im Reflex auf eine mehrmonatige Zusammenarbeit mit dem polnischen Künstler Artur Zmijewski entwickelte Carla Gabrí die Arbeit «obsoleszenz: viktor maier». Im 2-minütigen 16mm-Film trifft man Viktor Maier im Alterszentrum Kluspark. Er spricht über seinen einstigen, mittlerweile obsolet gewordenen Beruf als Färbermeister, während er als ehemals passionierter Koch für sich alleine ein Fondue zubereitet. Die Arbeit wurde 2018 in der Kunsthalle Zürich anlässlich der Ausstellung «100 Ways of Thinking» gezeigt und für die Jahresausstellung der Bündner Künstler und Künstlerinnen im Kunstmuseum in Chur selektioniert.


Paillard-Bolex, H16 Reflex, 16mm

Viktor Maier, 1929 in Zürich geboren. Im Jahr 1946 absolvierte er eine Laborantenlehre, 1951 erlangte er das Meisterdiplom der Schweizerischen Vereinigung von Textilfachleuten. Bis zur Massenentlassung 1970 arbeitete er als Entwickler von Färberezepturen beim Textilunternehmen Vereinigte Färbereien & Appretur AG Thalwil und Zürich. Viktor Maier ist ausserdem Gründungsmitglied des Kochclubs Plauschköche (1972), musste das aktive Mitwirken aber altersbedingt einstellen. Seit 2008 wohnt er im Alterszentrum Klus Park in Zürich. Die ersten, zum Verkauf bestimmten H-Kameras für 16-mm-Film der Schweizer Marke Paillard-Bolex wurden im Jahr 1935 vertrieben. Im Jahr 1965 brach der Verkauf mit dem Aufkommen der Super-8-Filmkassette von Kodak ein. 

Ausstellungsansicht, Bündner Kunstmuseum Chur

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